Auslüfteln am Walderjoch
Gut möglich, dass unsere Alpenüberquerung am nächsten Tag ein Ende gefunden hätte, wenn da nicht der Apotheker in Hall gewesen wäre:
Ein umgeknickter Fußknöchel, kaum dass wir München hinter uns gelassen hatten. Auf den langen Tagesetappen durchs Karwendel schwoll der Knöchel so stark, dass wir mit den Schmerztabletten aus unserem Erste-Hilfe-Set nicht weit kamen.
“Bei einem Pferd würde ich einen Sauerkrautwickeln machen”, meint im Abstieg vom Hallerangerhaus ein Mitwanderer, der sich als Veterinärmediziner zu erkennen gibt. Wir lachen. Wer nimmt schon Sauerkraut mit auf eine Wanderung?
Irgendwann haben wir dann das Halltal mit seinem alten Salzbergwerk hinter uns gelassen. Jetzt nur noch – schnurgerade – bergab. Durch Absam und hinein nach Hall. Eine Apotheke gesucht. Der Apotheker versorgt uns mit dem Nötigsten und macht uns Hoffnung: “In drei, vier Tagen sollte der Knöchel merklich abgeschwollen sein.”