Im Mallertshofer Holz mit Heiden

Selbst im Leben jedes bergbegeisterten Münchners gibt es immer wieder Phasen, in denen er längere Zeit auf keinem echten Gipfel steht. Geht mir grad so. Zwar bin ich viel unterwegs. Aber so ein richtig ausgiebiger Bergtag war schon länger nicht mehr dabei. Umso begeisterter bin ich, gerade im ganz nahen Münchner Umland einige neue Entdeckungen zu machen.

Wie neulich, da war ich im Mallertshofer Holz. Offiziell heißt es „Mallertshofer Holz mit Heiden“ – ein Naturschutzgebiet zwischen Garching, Eching und Unterschleißheim. In die Zange genommen von der A9 und der Staatsstraße 2053, könnte man bei einem flüchtigen Blick auf die Karte meinen.

Weite Heide

An Ort und Stelle dann hab ich vor allem eines gespürt: Weite pur! Also, für Großstadtverhältnisse. In jedem Fall so, als wäre Oberbayern seiner Berge überdrüssig und wolle hier ein wenig auf Norddeutschland machen. Mit offener Heide, die eher an Schleswig-Holstein denken lässt; mit Böden, die der märkischen Sandbüchse durchaus Konkurrenz machen könnten. – Auch sehr zu empfehlen daher für alle Zugereisten, die das Platte-Land-Weh plagt.

Zu Fuß? Oder mit dem Rad?

Sicher eine Geschmackssache, aber für meine Begriffe lässt sich das Mallertshofer Holz mit Heiden am besten, weil: am intensivsten, zu Fuß erkunden. Mit der U6 bis Garching-Hochbrück, von dort über eine Fußgängerbrücke von Süden her in die Heide. Am Wiesenrain rund um das Mallertshofer Holz führt ein Weg, so dass man entweder eine schöne Schleife laufen lässt, am besten dann auch noch am Mallertshofer See (Bademöglichkeit; wobei die Meinungen auseinandergehen, ob man angesichts teils vieler Hunde wirklich hineinspringen möchte in das an und für sich sehr klare Wasser) und der kleinen Kirche St. Martin vorbei. Alternativ Richtung Eching und von dort mit der S-Bahn zurück in die Stadt. In einem etwas größeren Schlenker kann man auch dem Heidepfad folgen. Der ist allerdings vor Ort leider nicht ausgeschildert, so dass die Info auf der Seite des Heideflächenverbandes zur Orientierung genügen müssen.

Ganz entrückt: Die Kirche St. Martin im aufgelassenen Weiler Mallertshofen

Früher dehnten sich nördlich der Stadt sehr viel größere Heideflächen aus. Heute existieren nur noch die Fröttmaninger Heide, die Garchinger Heide und eben das Mallertshofer Holz mit Heiden – allesamt heute unter Schutz. Lange Jahre waren Teile dieser Heideflächen Truppenübungsplatz der Armee.

Kurz gehalten wird die Heide heute von mehreren Schafherden. Ohne die vierbeinigen Landschaftspfleger würde sonst alles recht zügig überwuchert und zuwachsen.

Schafs-VIP-Service: Schäfer Georgi trägt das erst zwei, drei Stunden alte Lamm zur Tagesweide.
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