Frauenmuseum Hittisau

Ein Besuch im Frauenmuseum Hittisau

Über Neujahr nutzte ich die Gelegenheit zu einem Besuch im Frauenmuseum Hittisau. Denn dort läuft derzeit die empfehlenswerte Ausstellung „Ich, am Gipfel. Eine Frauenalpingeschichte“.

Das Museum

Aus meiner Sicht wäre es ja fast egal, welche Ausstellung überhaupt im Museum zu sehen ist. Allein schon das Gebäude lohnt einen Besuch: Es wurde im Jahr 2000 erbaut. Eine Holzkonstruktion und Verschalung aus Weißtanne mit voll verglaster Fassade. Eines dieser Gebäude, in denen ich mich wohlfühle, kaum dass ich eingetreten bin. Es duftet leicht nach Holz. Eine kleine Ewigkeit genießen wir das leere Foyer, lassen den Raum auf uns wirken, die offene Treppe, das warme Tageslicht … jedes Detail. (Ich darf verraten: Selbst die Toilettenräume wären eine Erwähnung wert.)

Im Obergeschoss dann ein Ausstellungsraum – nicht zu groß, nicht zu klein. Genau richtig, um sich ein ein, zwei Stunden mit einem Thema zu beschäftigen.

Die Ausstellung

„Ich, am Gipfel“ – ein Titel, wie er im Fotoalbum eines jeden Bergbegeisterten stehen könnte. Genau daher kommt das Ausstellungsmotto dann auch, das Album liegt in einer der kleinen Vitrinen aus.

Die Ausstellung ist in drei Teilen gedacht: Es geht um Frauen, die immer schon am Berg lebten – also als Bergbäuerinnen, Hirtinnen oder auch als Schmugglerinnen. Es geht um Frauen, die an den Berg kamen, um dort als Wissenschaftlerinnen oder Künstlerinnen zu wirken.

Und es geht um Frauen, die als Alpinistinnen auf Gipfel stiegen. Angefangen von Miss Jemima Morrell, die 1863 per Pauschalreise die Schweizer Berge kennenlernte (organisiert von Thomas Cook, der damals das weltweit erste Reisebüro gegründet hatte). Über Jeanne Imming, jener Niederländerin, die sich im ausgehenden 19. Jahrhundert voll und ganz dem Klettern verschrieb und als Erfinderin von Abseilgurt und Kletterhelm gilt. Bis hin zu Gerlinde Kaltenbrunner, die als erste Frau ohne künstlichen Sauerstoff auf allen 8.000ern stand.

Die Ausstellung ist recht kleinteilig, erlaubt ein Lesen und Auslassen, Schauen und Weitergehen ganz nach eigenem Gusto. Hübsch auch das Sagenbiwak: Kopfhörer aufsetzen und Katharina Ritter lauschen, wenn sie von mythischen Frauengestalten erzählt.

Gut zu wissen:

Die Ausstellung „Ich. Am Gipfel“ läuft bis zum 26. Oktober 2016.

Ein wenig Planung ist ratsam, vor allem im Winter. – Das Museum ist ab Mittwoch bzw. Donnerstag bis Sonntag geöffnet. Genauere Infos auf der Website des Museums.

Übrigens:

  • Was man an und für sich nicht wahrnimmt (sofern man es nicht zufällig entdeckt oder weiß und links um das Gebäude herum geht): Im Untergeschoss befindet sich die örtliche Feuerwehr.
  • Im Eröffnungsjahr ging der Österreichische Bauherrenpreis an das Museum Hittisau.
  • Seit einigen Jahren ist dem Museum eine 1,45-Euro-Dauerbriefmarke der Österreichischen Post aus der Reihe Markenarchitektur gewidmet.

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