Zu Gast bei ...

Auszeit von der Zeit

Unterwegs zum Predigtstuhl. Am Karkopf.

Geschichte spüren. Düfte aufsaugen. Ins Philosophieren kommen. Geschmack auskosten. – Um solche Dinge geht es.

Vier Vorschläge:

Der Karnerlehen in Ramsau

Im Namen alter Bauernanwesen im Berchtesgadener Land findet sich immer der Zusatz „Lehen“. Er geht auf das 14. Jahrhundert zurück, als die bis dahin leibeigenen Bauern die Höfe, auf denen sie lebten, übereignet bekamen. So ein alter Hof ist also auch der Karnerlehen, auf dem heute vier Gästezimmer vermietet werden.

Vom Haus weg führt ein Wiesenpfad hinauf zum Soleleitungsweg, auf dem man sich so gemächlich wie überwältigend dem Panorama vom Bergsteigerdorf Ramsau annähern kann. Oder aber man verschiebt selbst die kleinste Aktivität auf einen anderen Tag und macht es sich direkt am Haus gemütlich. Entweder südseitig, in der windgeschützten Sitzecke. Wiederum der Balkon der Stubnkammer zum Beispiel ist an einem lauen Frühsommerabend genau das richtige Plätzchen, um ein Urlaub-kann-so-schön-sein-Bier zu genießen.

Und weil der Karnerlehen so eine lange Geschichte hat, gibt‘ auch an allen Ecken was zu entdecken und zu erfahren. Da das alles seine Zeit braucht und Gastgeberin Myriam Maltan gerne das Gefühl und Verständnis für ihre Heimat teilt, ließe sich auch gleich für noch länger einmieten – noch mehr Platz als die Zimmer bieten dann die drei schnuckeligen Ferienwohnungen im Nebenhaus.

Zum Karnerlehen.

Die Heuherberge in Fischbachau

Spielstadl und Heuherberge in einem

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass nur Kinder hier ihre ganz große Freude haben. Denn an Wochenenden ist das Stadl am Grünberghof ein Spielstadl – mit Strohburg, Geheimgang und allem, was zum Kinderglück gehört. Abends um sieben, wenn die Tagesgäste ausgespielt haben, ist Check-In im Heu. Dann gehört einem die Heuherberge ganz allein.

Die Leinenbettwäsche gibt’s von Gastgeberin Gertraud. Zusammen mit dem Tipp, das Heu zu einer Art Schlafmulde zurechtzuschieben. Spätestens, wenn man sich dann für die Nacht ins Heu fallen lässt, muss man einfach ein paar ausgiebige Atemzüge nehmen. Satt und dicht duftet es, gleichzeitig sommerlich leicht.

Wer möchte, lässt sich abends ein Brotzeitbrettl oder auch morgens ein Frühstück richten – ganz gemütlich vor dem Stadl. Sommerglück pur!

Zur Heuherberge.

Der Klosterhof in Bayerisch Gmain

Guten Morgen, kleine Welt.
Guten Morgen.

Geborgenheit hat die Form einer Suppenschüssel. – Wenn man morgens, noch etwas schlaftrunken, zur Terrassentür seines Zimmers im Klosterhof hinausstolpert und die frische Morgenluft einsaugt, darf man schon mal ein wenig ins Philosophieren kommen. Denn eben wie eine überdimensionierte Suppenschüssel wirkt die Wiesensenke, in die sich der Klosterhof schmiegt, im Morgengrauen.

Die Hektik der großen weiten Welt liegt irgendwo hinter dem Schüsselrand. Oder auch erst hinter dem Predigtstuhl, dessen Gipfel in der frühen Stunde schon einladend von der Sonne ausgeleuchtet ist.

Bevor’s allerdings auf den Predigtstuhl geht, gibt’s kein Vorbei am Frühstücksbüffet. Oder doch erst eine Runde schwimmen? Vielleicht auch einfach nochmal zurück ins Bett? Auch später am Tag will noch die eine oder andere Orts-Wahl getroffen werden: Mit dem aktuellen Lieblingsbuch könnte man sich beispielsweise einfach auf Auszeit-immer und -ewig in die Sitzecke vor dem großen Fenster sinken lassen. Oder doch food for the mind im behaglichem Ambiente der Bibliothek, in der immer wieder auch allerlei Kulturelles für Hotelgäste und Einheimische organisiert wird? Oder eine Weile in die Sauna?

Erkenntnis am Ende des Tages: Das mit dem Berggipfel kam zwar etwas kurz, macht aber rein gar nichts.

Zum Klosterhof.

Das Dorfhaus in Thalkirchdorf

Wie man sich dem Allgäu annähert, ohne zu wandern? Mit Kässpätzle! Hausgemacht. Mit herzhaftem Allgäuer Käse und gebräunten Butterzwiebeln. Im Restaurant im Dorfhaus von Thalkirchdorf gibt’s genau solche. Und noch das charmante Ambiente eines altehrwürdigen, behutsam modernisierten Bauernhauses oben auf.

Angefangen im Dorfhaus hat alles mit dem Dorfladen: Als es Ende der 1990er Jahre im Ort keine Einkaufsmöglichkeit mehr gab, entstand die Idee, Abhilfe zu schaffen. Heute finden im Dorfladen Touristen kleine kulinarische Mitbringsel; wer hier wohnt, schaut eher nach den frischen, regionalen Waren des täglichen Bedarfs. Der kleinste gemeinsame Nenner im Einkaufsverhalten von Gästen und Einheimischen ist der Allgäuer Käse aus der hauseigenen Sennerei. Dann noch einen Blick in den Keller, wo sich die Käseschule befindet. Dort lässt sich auch gleich ganz und gar selbst Hand anlegen und nach ein paar Stunden der erste selbstgemachte Käse mit nach Hause nehmen.

Wobei man ja bei all diesem entspannten Landgefühl genau genommen gar nicht nach Hause möchte. In diesem Fall das Käse-Eimerchen noch mal zum Kühlen zurückgeben – mit etwas Glück ist eines der Chalets oder Zimmer im Dorfhaus frei und man kann gleich einchecken.

Zum Dorfhaus.

Die Häuser habe ich während verschiedener Recherche- und Pressereisen kennengelernt.

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