Bergsofa Vermischtes

Bereit zum Helfen?

Buchtipp: Erste Hilfe und Gesundheit am Berg und auf Reisen

Hand aufs Herz: Wie lange ist deine Erste-Hilfe-Ausbildung oder deine letzte Kurs-Auffrischung schon her? Fünf Jahre? Zehn Jahre? Sie war irgendwann in grauer Vorzeit, für die Fahrschulprüfung?

„Ich muss unbedingt mal wieder einen Erste-Hilfe-Kurs machen“. Wie oft hast du diesen Satz schon von anderen am Berg gehört! Wie oft schon selbst gesagt!

Und dann: Der Notfall. Du bist der einzige weit und breit, der helfen kann. Du hilfst. So gut es eben geht. Bist froh, dass du über’s Handy für den Augenblick Unterstützung von der Bergwacht herbeitelefonieren, dich zu den dringendsten Fragen rückversichern kannst. Dass später dann geschulte Helfer hinzukommen. Dass sie übernehmen.

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Vielleicht ist es ja gar kein gravierender Bergunfall. Und doch: Wer ehrlich ist, muss sich allzu oft eingestehen: Mit der Vorbereitung auf einen Erste-Hilfe-Einsatz am Berg ist es nicht so weit her.

Das beste ist es natürlich, diesen Makel abzulegen. Endlich mal wieder einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen! Die wahrscheinlich zweitbeste Lösung ist, ein Buch zur Hand zu nehmen.

Das Standardwerk für die Erste Hilfe am Berg stammt hierzulande von Walter Treibel. Wer sich eingehender mit der Sondersituation „Berg“ beschäftigen möchte, für den gibt es kein Vorbei an diesem Buch. (Es gibt, soweit ich weiß, derzeit schlichtweg kein anderes.)

Dass ein Unfall am Berg anders ist als einer in der Stadt, macht sich an vielen kleinen, aber wichtigen Details bemerkbar: Kommst du überhaupt, ohne selbst in Gefahr zu geraten, zum Verletzten? Kannst du Hilfe herbeitelefonieren? Klar ist: Selbst bei optimalen Bedingungen kann es mitunter länger dauern, bis die herbeigerufenen ausgebildeten Helfer zum Verletzten gelangen.

(c) Bergverlag Rother Erste Hilfe am Berg
(c) Bergverlag Rother

Besonders der erste Teil ist für eigentlich jeden, der häufiger in den Bergen unterwegs ist, von Interesse: Neben allgemeinen Erste-Hilfe-Maßnahmen werden lebensrettende Sofortmaßnahmen erklärt, die Erste Hilfe bei Knochenbrüchen sowie Wunden und Weichteilverletzungen aller Art. Außerdem Kälte- und Hitze-/Sonnenschäden, innere Erkrankungen und Probleme bei Erschöpfung, Höhenschwindel, Blitz- und Lawinenenunfälle und vielerlei mehr.

Weitere Buchteile sind eher an den Fachmann bzw. an den Extrem-Bergsteiger gerichtet. Sie beschäftigen sich mit dem Training, der Ernährung und der Psychologie am Berg. Last but not least nimmt die praktische Höhenmedizin rund 20 Seiten ein. Für den Laien und Wochenend-Wanderer sicher erst einmal etwas zu viel der möglichen Notsituationen.

Leser des Buchs sollten nicht allzu zimperlich sein, sich das eine oder andere Foto von Wunden anzuschauen. Aber schließlich hilft’s und man ist (besser) für den (nächsten) Notfall vorbereitet.

Gut zu wissen:

Häufig bieten die Alpenvereinssektionen spezielle Kurse für die Erste Hilfe am Berg an. Auch Nichtmitglieder können diese Kurse besuchen. Einfach mal bei der nächsten Sektion anfragen.

Alternativ kommt ein Kurs beim Alpinen Rettungswesen in Frage. Ist auch ohne Vorkenntnisse möglich.

“Erste Hilfe und Gesundheit am Berg und auf Reisen” von Walter Treibel ist im Bergverlag Rother erschie­nen. Erhältlich im Handel oder direkt beim Verlag für 19,90 Euro. ISBN 978-3-7633-6027-7.

Das Buch „Erste Hilfe und Gesundheit am Berg und auf Reisen“ hat mir der Bergverlag Rother als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

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