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Crash! Boom! Bang!

Faroer

Verliebt in … eine Puppenstube im Nordatlantik

Es ist spät in der Nacht. Doch ich bin weit davon entfernt, ein Auge zuzumachen. Geschweige denn süß zu träumen. Mein Bett hebt und senkt sich. Wie jedes andere Stück ringsum auch. Schaukelnd, gleichmäßig. Einmal. Zweimal.

Immer schwerer ist der Seegang, der uns begleitet. Ein drittes Mal wird unser Schiff kraftvoll angehoben. Nur, um dann kurz ganz weit oben zu verharren. Und schon im nächsten Augenblick wie durch’s Leere zu rauschen und wieder auf das Wasser zu rumsen.

Schaukel, schaukel …. rums. Eins, zwei … drei. Immer und immer wieder. Der Stahlrumpf ächzt und stöhnt laut vor sich hin. Ansonsten ist es ruhig an Bord der MS Norröna, die uns unter der Flagge der Smyril Line durch den Nordatlantik von Dänemark auf die Färöer Inseln schippert. Die meisten Passagiere hatten sich schon zeitig zurückgezogen aus den Restaurants, der Bar und der Lounge. Ich fühle mich sicher in der Kabine, in deren kleinem Fenster sich der Horizont immer wieder der Vertikalen zuneigt. Und denke doch an die Ängste, die Seefahrer in früheren Zeiten bei Stürmen ausgestanden haben müssen …

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Am nächsten Morgen, als sei nichts gewesen, gibt sich das Meer lammfromm. So, als wolle es uns gutmütig einstimmen auf die Färöer, die Schafsinseln. Überhaupt, die Färöer. Wenig aufregend. Und vielleicht gerade deshalb so speziell. Wegen der wunderbaren Regenbögen, der klaren Luft. Und der Farben!

After the rain comes sun …

Während der knapp drei Tage, die wir auf den Färöern verbringen, wechseln sich Regen und Sonne in einem atemberaubenden Tempo ab. Noch nie habe ich bis dahin so viele Regenbögen gesehen. Überall tauchen sie auf, mal nur ein Stück, mal komplett von links nach rechts gespannt – über die Straße hinweg, hinter Dörfern, an Bergen. Gleichzeitig wirkt alles ganz frisch gewaschen, adrett zurechtgemacht – wie eine Puppenstube. Die Farben strahlen um die Wette. Selbst die schwarzen Wände einiger Häuser machen dieses Spielchen mit.

Auch wenn’s jetzt oberflächlich klingt: Allein wegen der Farben. –  Ach, ihr Färöer, lasst uns bald mal wieder treffen, ein bisschen mehr wandern als damals, besser kennenlernen! Wir sind noch immer ein bisschen verliebt in euch.

Hinkommen: Klassisch mit dem Flugzeug. Viel schöner mit dem Schiff – die Smyril Line fährt von Hirtshals (Dänemark) in die färöische Hauptstadt Tórshavn. (Fahrzeit: 43 Stunden – zwei Nächten auf See). Von dort weiter nach Island.

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  1. Pingback: Stopover auf den Färöer Inseln

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