Oder: Nach dem Abbruch
Eine Woche früher als erwartet sitze ich wieder an meinem Schreibtisch. Sortiere Rechnungen, führe Telefonate, denke mich wieder in meine Projekte ein.
Ich ertappe mich dabei, dass ich aufatme, wenn die strahlende Septembersonne gerade mal wieder hinter dicken, grauen Regenwolken verschwindet. Denn das Wetter ist der Grund, dass ich überhaupt schon wieder in München bin. Schnee ist der Grund, dass wir unsere eineinhalbwöchige Tour, eine Alpenüberquerung von Berchtesgaden nach Lienz, abgebrochen haben. Ich zünde eine Kerze an und suhle mich mental in dem Schmuddelherbst-Gefühl. Es ist Melancholie, die mich erfasst hat. Wehmut. Weltschmerz. Bergschmerz.