Im Eibenwald Paterzell 

Merkwürdig ambivalente Gefühle ruft der Spaziergang durch den Paterzeller Eibenwald bei mir hervor: Da ist die dunkle, feuchte Kühle, die wir an einem heißen Sommervormittag in dem Wäldchen finden. Auch sind da die leuchtend roten Eibenbeeren vor den wie gewaxt glänzenden dunkelgrünen Eibennadeln. 

Da ist die diffuse Erinnerung an das, was ich irgendwann mal über die Eibe gehört und gelesen habe. Ein wenig Halbwissen dazu, wie unsere Vorfahren Eibenholz genutzt haben, gepaart mit ein paar Brocken Mythologie. Das sind Assoziationen von: ein wenig düster, ein wenig abweisend. Und gerne mal ewig alt.   

Letztlich überwiegt die Faszination für das Hier und Jetzt: mich erfreut das Spiel der Sonnenstrahlen auf der roten Rinde eines jungen Baumes. Dann wieder zieht eine alte Eibe meine Aufmerksamkeit auf sich. Ihr Stamm ist so gleichmäßig gewunden, als wäre es das behutsame Werk eines flämischen Drechslers, der eine Aufsatzvitrine verziert oder das einer Bäckermeisterin, die einen Nusszopf vor dem In-den-Ofen-Schieben sorgsam verdreht. 

Dachte ich „Nusszopf“? Der Spaziergang ist – selbst mit einer Verlängerung zum Zellsee – kurz genug, um hinterher noch in der Nähe auf Kaffee und Kuchen einzukehren! 

Tipps

Hin und weg: Paterzell ist ein paar Kilometer westlich von Weilheim gelegen. Mit dem Auto bis nach Paterzell (Wanderparkplatz oder Parkplatz Landgasthof Zum Eibenwald). Mit dem Bus gibt es täglich ein paar wenige Verbindungen von Landsberg bzw. Weilheim, dann an der Haltestelle Zellsee/Wessobrunn aussteigen und ein Stück extra laufen.

Einkehren: In Paterzell im Landgasthof Zum Eibenwald. Oder in Weilheim.

In der Nähe: Der Besuch im Paterzeller Eibenwald lässt ich u.a. auch mit einem Abstecher zur Erdfunkstelle Raisting verbinden.

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