Produkttests Vermischtes

Produkt-Test: Kaipara Nierenschutz

Wohlig-wärmendes Merino

Auch am Berg und in der Berghütte gilt: Egal wie dünn und kurz man selbst im tiefsten Winter gerne angezogen sein mag – irgendeine (Kälte-)Problemzone gibt’s meist doch. Wenn sie „Nierengegend“ heißt, dann gibt es verschiedene Wege, auch hier für ein wohlig-warmes Gefühl zu sorgen:

  1. Sich in eine dicke, kuschelige Decke wickeln. Am besten bei Kerzenschein. Das sieht romantisch aus. Weckt eventuell Beschützerinstinkte. Ist aber insgesamt weniger praktikabel. Entweder, weil keine Decke vorhanden ist. Oder, weil man alles will, nur nicht die besagten Instinkte wecken.
  2. Einen von der Großmutter empfohlenen Nierenwärmer aus dem Sanitätshaus dabei haben. Am besten mit Lammfell. Hilft sicher. Ist aber meist sehr wuchtig (sowohl im Rucksack als auch am Körper). Und hat eben – Achtung Vorurteil – seinen hautfarbenen Sanitätshaus-Schick.
  3. Einen Nierenschutz aus Merinowolle finden. Und nutzen.

Gesucht im Internet. Gefunden bei Kaipara. Genutzt in den Bergen. Und daheim. – Der Kaipara Nierenschutz.

Dass ein Nierenwärmer aus Wolle – am besten aus Merinowolle – das Produkt der Wahl sein müsste, erschließt sich für jeden schnell (außer, man hat per se Bedenken gegenüber der Verwendung von tierischen Produkten): Dünn & nicht auftragend. Sehr gut wärmend, auch im feuchten Zustand. Merinowolle hat die inzwischen allseits bekannten Vorteile gegenüber Baumwolle, von Synthetikfasern ganz zu schweigen.

Gerade junge, kleine Label bereichern wunderbar auch die Outdoor-Branche, das zeigt sich am Beispiel des süddeutschen Herstellers Kaipara: Einen Merino-Nierenschutz gibt’s nämlich sonst nirgends. Wer sich dann noch ein wenig auf der Unternehmenswebsite beliest oder mal Gelegenheit hat, mit Firmengründer Frank Selter ins Gespräch zu kommen, wird das gute Gefühl nicht los, dass das Unternehmen sehr penibel hohe Standards in der Wertschöpfungskette einhält – vom Tier- und Umweltschutz bis hin zur sozialen Verantwortung und Nachhaltigkeit.

Der Nierenschutz von Kaipara ist aus 270g-Merino hergestellt. Wer sich bei Merino-Produkten auskennt, der weiß: Los geht’s bei ganz dünnen Produkten aus 150g-Merino (vor allem für Unterwäsche und T-Shirts), 270g ist bereits eine recht dicke & robuste Qualität, Merino-Schwergewichte liegen heutzutage bei 320g (die Gramm-Angaben beziehen sich immer auf den Quadratmeter Material) und werden für die Oberbekleidung verwendet.

Der Kaipara-Nierenschutz ist doppelt gelegt. Er trägt nicht bis kaum auf. Macht sich hervorragend selbst unter einem dünnen T-Shirt oder unter einem Unterhemd. Auch beim Schlafen in einer kühlen Berghütte. Die Flachnähte sind nicht zu spüren und halten ordentlich was aus. Sollte sich wider Erwarten doch mal eine Naht öffnen, ist auch das kein Problem: Kaipara schneidert im Allgäu & verkauft nur direkt an seine Kunden. – Im Umkehrschluss bedeutet das besonders kurze und einfache Wege in Sachen Kundenrückfragen.

Gewaschen wird der Nierenschutz in der normalen Maschinenwäsche. Vor dem Lufttrocknen einfach in Form ziehen. Bleibt in solcher nahezu perfekt auch nach mehrmaligem Waschen.

Wofür konkret ist der Nierenschutz also gut?

Wunderbar für die Hütte, wenn etwas Enganliegendes am Abend mehr Schutz vor Kühle geben soll, als mehrere (Merino-)Kleidungsschichten es könnten. Auch super zum Drin-Schlafen, wenn’s im Matratzen- oder Zimmerlager – wie so oft – kalt ist.

Für die eigentlichen Outdoor-Aktivtäten selbst (Skitourengehen, Bergsteigen etc.) würde ich den Nierenschutz eher weniger empfehlen. Da ist er dann doch zu warm und verrutscht durch den Rucksack und/oder die Bewegung. Beim Spazierengehen oder Gelegenheits-Wandern mit leichtem Rucksack gibt’s dieses Problem nicht.

Und: Auch im Alltag lässt sich der Nierenschutz gut tragen. An kalten, verregneten Sommertagen draußen genauso wie im Büro.

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