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Zeit in … Murnau

Ganz viel, leckere Schokolade

Ein Wochenende am Staffelsee

Der Herbst kam. Und mit ihm die Gelegenheit, mich ein wenig ausgiebiger in Murnau umzuschauen. Einen Malkurs im Murnauer Moos nahm ich zum Anlass, eine Nacht am Staffelsee zu verbringen. Gut so, denn ganz ehrlich: Oft genug bin ich auf dem Weg in die Berge durch die Marktgemeinde gefahren. Doch außer auf einem Kundenbesuch war ich nie wirklich im Ort. Nie hatte ich mir die Zeit genommen durch die Fußgängerzone zu schlendern, einen Kaffee zu trinken, in ein Museum zu gehen …

Die Begeisterung für Murnau meines lieben Kollegen J., der sich als Freiberufler schon mehrfach eine Ferienwohnung in Murnau genommen hat, um dort ein, zwei Wochen im Sommer zu verbringen – ein wenig arbeiten, ein wenig den Ort und die Umgebung genießen – kann ich jetzt jedenfalls um so besser verstehen. Und wer weiß, vielleicht plane ja auch ich meine nächste Workation im Blauen Land. Der Anfang ist in jedem Fall gemacht, denn in den letzten Monaten bin ich schon mehrfach nach Murnau zurückgekehrt.

Kaffee trinken

First things first. Sagen wir mal, du kommst am Nachmittag in Murnau an. Okay, natürlich kannst du auch erst bei deiner Unterkunft vorbeigucken. Aber eigentlich sollte dich der erste Weg zu einer, trotz der jungen Jahre: Murnauer Institution führen – zur Murnauer Kaffeerösterei. In einer ehemaligen Lagerhalle ist ein hübsches Café eingerichtet. Die Kuchen sind exzellent; Espresso, Cappuccino & Co sowieso. Drei Gehminuten vom Untermarkt entfernt.

Eine sehr gute Alternative für ein gemütliches Ankommen oder eine Pause ist die Murnauer Schokoladenmanufaktur. Sie ist der modernere, jüngere Ableger der traditionsreichen Konditorei Krönner, von der auch die Kuchen stammen, die im Parterre-Café verkauft werden. Im kleinen Ladengeschäft eine Etage höher gibt es Trüffel und Pralinen, Künstlerschokoladen und Schokocreme.

Ein Stück Kirschstreusel und ein Cappuccino
Kirschstreuselkuchen! Wie daheim! – In der Murnauer Kaffeerösterei.

In Läden stöbern

Murnau hat das gewisse Etwas. Das wissen die Besucher genauso wie die Einheimischen zu schätzen. Der Fußgängerzone mit ihrem Hohe-Kisten-Blick und ihren bunten Fassaden scheint selbst der schmuddeligste Wintertag nichts anhaben zu können. Und an warmen Tagen sind die vielen Freisitze auf dem Obermarkt schnell bis auf den letzten Platz besetzt.

Der Handel floriert und die zahlreichen Fachgeschäfte und Boutiquen haben eine große Auswahl. Besonderer Tipp, falls du Wolle magst: Unbedingt im Strickpunkt am Untermarkt vorbeischauen. Zeit mitbringen für den tollen Laden samt viel wunderbarer Wolle!

Und nach dem Einkaufsbummel? – Muss vielleicht die Entscheidung für das eine oder das andere Murnauer Brauhaus fallen: Griesbräu und Weißbierbrauerei Karg?, das ist hier die Frage.

Fußgängerzone in Murnau
Untermarkt in Murnau. – Mit seinen kleinen Läden und farbenfrohen Fassaden selbst für triste Wintertage ein Tipp.

Museen besuchen

In Murnau kommst du am Blauen Reiter, vor allem an Gabriele Münter und Wassily Kandinsky eigentlich nicht vorbei. Das Sommerhaus der beiden ist heute ein Museum und einen ganz kurzen Spaziergang vom Zentrum entfernt. Wenn du Lust auf noch mehr Museen hast, schau außerdem im Schlossmuseum Murnau vorbei. Die Dauerausstellung zeigt unter anderem Werke der Blaue-Reiter-Künstler. Außerdem, im ausgebauten Dachboden, eine kleine Ödön-von-Horváth-Ausstellung: Die Familie des Schriftstellers hatte in Murnau bis Ende 1933 ebenfalls ein Landhaus, im Ort bekam Horváth Anregung für einige seiner Theaterstücke und für seinen Roman „Jugend ohne Gott“.

Das Murnauer Sommerhaus von Gabriele Münter und Wassily Kandinsky.
Münter-Haus in Murnau.

Ins Moor gehen

Das Murnauer Moos ist eine der ganz großen Nummern unter Europas Mooren: Es ist mit 32 Quadratkilometern Fläche das größte naturnahe Moorgebiet Mitteleuropas, das bedeutendste Moorgebiet am nördlichen Alpenrand sowieso. Wenn man das weiß, erstaunt es auch nicht, dass im Murnauer Moos noch viele Pflanzen und Tierarten leben, die anderswo längst nicht mehr zu finden sind.

Eine Wanderung durch das Moor ist im Juni besonders schön (aber auch mitunter sehr warm), wenn die Sibirische Schwertlilie blaue Tupfer auf die Moorwiesen setzt. Mein Lieblingsspot ist der Bohlenweg auf der westliche Moorseite.

Blick vom Murnauer Moos Richtung Garmisch-Partenkirchen und Wettersteingebirge
Das Murnauer Moos vom Ähndl aus gesehen.

Aufs Radl setzen

Gleich hinter dem Bahnhof geht es zum Staffelsee hinunter. Um den See herum – mal direkt am Ufer, mal etwas weiter weg – führen Wege – mal Schotter, mal Sand, mal Asphalt, auf denen du den Staffelsee sehr gut umrunden kannst. Natürlich kannst du die rund 16 km auch währende eines Tagesausflugs spazieren, allerdings zieht sich die Strecke auf der nordwestlichen Seite zu Fuß ein wenig. Mit dem Rad kannst du dir viel Zeit lassen und hast nach einem Halbtagesausflug trotzdem noch Platz für anderes.

Empfehlung: Im Uhrzeigersinn um den See. Nach 2/3 der Tour in Uffing beim Seerestaurant Alpenblick vorbeischauen. Die letzten Kilometer zurück nach Murnau radelt es sich dann auch ganz flink.

SUP Verleih Staffelsee
Kannste alles haben: Verleih am süd-östlichen Staffelsee-Ufer.

Meine Recherchen hat die Tourist Information Murnau mit einer Übernachtung unterstützt. 

 

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