Fünf Loipen-Träume

Unterwegs auf schmalen Latten. – Was für eine Freude!

An und für sich hatte ich gar nicht vor, nun auch noch mit dem Langlaufen anzufangen. Beziehungsweise: wiedereinzusteigen. Schließlich gab es schon genügend andere Ausrüstung im Keller, mit dem sich im Winter auch ganz gut unterwegs sein ließ. Darunter auch: Ein Paar Backcountryski. Zu Studienzeiten haben sie mich einen langen skandinavischen Winter begleitet. Quer durch die norwegischen Wälder rund um Trondheim. Nur selten ein paar Meter auf einer Loipe. Am liebsten durch frisch verschneites, kupiertes Gelände.

Natürlich, ein wenig gejuckt haben mich die Loipen später schon immer wieder mal. Aber es musste eben doch erst dieser phänomenale Januar 2017 werden. Klirrende Kälte. Ein Wintertraum wie seit langem nicht mehr. Jeder Zweite schien plötzlich Langlaufski kaufen zu wollen. So wie nun also auch ich.

Beim Kauf fand ich es schwierig, mich zwischen Nordic-Cruising-Ski und Klassik-Ski zu entscheiden. Schließlich – und das hätte durchaus für die Cruising-Variante gesprochen – geht es für mich auch beim Langlaufen in aller erster Linie um den Naturgenuss: Statt mich an Geschwindigkeiten zu berauschen, bleibe ich daher gerne mal stehen und zücke die Kamera. Trotzdem sind es die Klassik-Ski geworden. Und das ist gut so. Denn sie surren durch die Loipe und haben mir aus dem Stand heraus grandiose Tage im Schnee beschert. Tage, die den puren Luxus für mich bedeuten.

An welche Runden ich denke, wenn ich von kleinen Loipen-Träumen spreche? Hier meine Top-Fünf dieses Winters:

#1 – Zum Einstieg: Die Kochelfilzrunde bei Altenau

Die knapp fünf Kilometer durch das Kochelfilz sind wunderbar geeignet, wenn man erst mal austesten will, ob einem das Langlaufen in der Loipe überhaupt liegt. Ein- und Ausstieg ist direkt am Ortsrand von Altenau. Einfach nur märchenhaft, wenn das Moor verreift ist. Die Runde lässt sich sehr gut verlängern durch den direkten Anschluss an weitere Loipen in den Ammergauer Alpen.

#2 – Für Zwischendurch: Durchs Alpenvorland bei Dietramszell

Das Alpenvorland, dick in Schnee eingepackt. – Ein Wintertraum: Auf der Loipe zwischen Dietramszell und Humbach geht es durch sanfte Hügel, wie verwunschen wirkende Waldschneisen, vorbei an einem Stadl … und dann ist der Blick frei auf die Berge im Süden.

#3 – Für’s Auge: Im Falzthurntal

Mit insgesamt 14 Kilometern nicht allzu lang. Hier und da mit einem kurzen Anstieg. Und ganz viel grandioser Kulisse. Los geht’s in Pertisau, am Achensee. An der Falzthurnalm vorbei zur Gramaialm, wo sich mit etwas Glück ein Platz auf der Sonnenterrasse ergattern lässt. Lamsenspitze und Co vor der Nase, will man von dort eigentlich gar nicht mehr weg. Der Rückweg fällt leicht – man lässt es größtenteils laufen, bremst höchstens immer wieder mal.

#4 – Statt einer Skitour: Vom Seegatterl auf die Wildalm

Wenn es sich wie eine Skitour anfühlt, ist es wohl auch eine Skitour. Oder die Langlaufrunde auf die Wildalm. Wenn man von der Tour zurück ist, hat man 650 Höhenmeter in den Beinen. Und höchstwahrscheinlich ein dickes Grinsen im Gesicht. So wie wir.

#5 – Zum Cruisen: Die Karwendelloipe in der Eng

Der Langlauf-Luxus schlechthin für mich, denn im Winter gehört die Eng ganz allein den Langläufern, und es war schon lange mein Wunsch, diese Tour zu machen. Von Hinterriss geht es über eine Strecke von 14 Kilometern durch das Rißbachtal und den Großen Ahornboden zu den Engalmen. Die Strecke steigt ganz allmählich an – ideales Gelände zum Ski-Wandern. Für das sollte man Ausdauer mitbringen, denn nach einer Sonnenpause in der Eng – mit Verpflegung aus dem eigenen Rucksack – heißt es, die 14 Kilometer auch wieder retour zu gleiten.

Noch mehr Langlauf-Tipps gefällig? – Dann schau mal beim Loipenfetisch von Chris vorbei.

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