Deutschland Hölzchen und Stöckchen

Arbeiten, wo andere urlauben

Eine Woche in Schliersee

Ein vorerst letzter Schnee-Beitrag geht noch. Muss gehen. Denn das, was in München ein kurzes Winter-Intermezzo war, entwickelte sich ein paar Kilometer südlich, ein paar Höhenmeter weiter oben zu einem ausgesprochenen Winter-Comeback.

Dass ich das hautnah erlebte, hatte mit meinem schon länger gefassten Plan zu tun, mich für eine Woche an den Schliersee zurückzuziehen. Mich für eine gewisse Zeit mal aus der gewohnten Arbeits-Umgebung rauszunehmen, schien mir schon länger verlockend. Und nach einiger Sucherei habe mich im Biohof Schwaig eingemietet. Die Ferienwohnungen dort versprachen alles, was ich suchte:

Ein gemütliches Ambiente. Ein wenig Abstand von München und doch eine regelmäßige Zugverbindung in die Stadt, für den Fall der Fälle. Eine ruhige Arbeitsumgebung, unter anderem mit einem herrlichen, wettergeschützten Freisitz in einem wunderbar eingewachsenen Garten. Trotz aller Ruhe wollte ich auch die Nähe zum Ort. Besonders, um kurz beim Bäcker oder im Supermarkt vorbeizuschauen, um ein wenig im Buchladen stöbern zu können, oder um zwischendurch mal einen Cappuccino beim Italiener zu trinken. Und natürlich bräuchte ich zum Arbeiten ein halbwegs schnelles Internet.

Workation. Oder „Arbeit mit Ausblick“

Das Konzept ging jedenfalls auf. Ich bin mit meiner Arbeit recht gut vorangekommen. Und ich habe immer wieder einen Moment gefunden, um mal rauszuschauen … ob und wieviel Schnee dort gerade wieder liegt. Die wenigen Sonnenstunden der Woche habe ich dabei genauso für einen kurzen Ausflug in die Berge rund um Schliersee genutzt wie die für Ende April einfach unglaublichen Schneegestöber-Momente.

Vor und nach dieser für mich außergewöhnlichen Arbeitswoche waren dann da auch noch die Wochenenden, so dass ich Schliersee wohl besser kennengelernt habe, als bei all meinen Stippvisiten und Hindurchfahrereien der letzten zehn Jahre zusammen. So bin ich endlich auch dazu gekommen, kleine Wanderungen zu machen, zu denen ich bisher noch nie die Gelegenheit hatte. Und ich war nach Jahren mal wieder an der Rotwand:

Spaziergänge & Wanderungen

Rund um den Schliersee

Eine See-Umrundung nimmt früher oder später sicher jeder Schliersee-Urlauber in Angriff. Lässt sich auch gut mit einem Besuch im Markus-Wasmeier-Museum verbinden. Tipp: Zuerst die Ostseite in Angriff nehmen, dann hat man das Stück entlang der durchaus viel befahrenen Straße hinter sich gebracht und kann den zweiten, längeren Wegteil um so mehr genießen.

Zum Almbad Huberspitz

Entlang der Schlierach führt ein Sträßchen nach Hausham. Dort im Ortsteil Abwinkl abzweigen, an der Huberbergalm vorbei und ein Stück zwischen den Wiesen hinauf. Am Waldrand beginnt ein Serpentinenweg, der sehr dröge durch Monofichtenkultur führt. Oben dann ein netter Empfang vom Team, das auch das Sillberghaus bewirtschaftet, Kuchen und heiße Schokolade. Runter ins Tal ging es für uns über den südlichen Abstieg, direkt nach Hausham. – So ergibt es einen netten Rundweg, den man auch bei schlechterer Witterung in Angriff nehmen kann. Tipp: Das Almbad ist für Tagesgäste nur Freitag bis Sonntag und an Feiertagen geöffnet.

Prinzenweg

Von Schliersee grob immer nach Westen: Über den Ortsteil Breitenbach zunächst zur Kreuzbergalm. Dort noch mal ein paar Höhenmeter verloren und gleich wieder hinauf zur Gindelalmschneid. Weiter über die Neureuth und hinunter nach Tegernsee. Diese mittelschwere Wanderung dauert etwa 3,5 Stunden. Mit einem Cappuccino die Wartezeit auf den Bus überbrückt und zurück nach Schliersee gefahren. Tipp: Mit der Schliersee Card für Übernachtungsgäste ist der Bus kostenlos.

Vom Spitzingsee zum Blecksteinhaus

Die Busfahrt zum Spitzingsee dauert eine gute halbe Stunde, auch hier gilt die Schliersee Card. Vom Spitzingsee die für den Durchgangsverkehr gesperrte Straße in die Valepp nehmen. Nach etwa einer halben Stunde geht es rechts zum Blecksteinhaus. Von dort 150 Meter zurück und links in den Wanderweg zurück zum Spitzingsee folgen. Diese Variante dauert zehn Minuten länger als auf der Straße. Tipp: Falls – wegen Zwischensaison und allzu schlechtem Wetter – sowohl das Blecksteinhaus als auch die Albert-Link-Hütte geschlossen sind, ist die Alte Wurzhütte eine gute Alternative um einzukehren. Die Gasträume sind, nicht zuletzt wegen der kleinen Fenster, recht dunkel.

Rotwandhaus & Rotwand

Nochmals zum Spitzingsee. – Der Weg zur Rotwand ist nicht zu verfehlen: Gleich hinter der Schranke zur Valeppstraße führt eine Fahrstraße nach links den Berg hinauf. Nach etwa 30 Minuten zweigt von der Teerstraße rechts ein schmalerer Fahrweg ab. Weitere zwei Stunden hat man das Rotwandhaus erreicht (oder es ist zumindest schon in Sichtweite). Je nach Lust und Bedingungen vom Rotwandhaus in 20 min auf die Rotwand. Tipp: Bei viel Schnee die ggf. verschlossene Schranke und Lawinengefahrwarnung ernst nehmen.

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