Gedanken am Wege Vermischtes

Spätwinterglück

Ein erstklassiges Wochenende in den Kitzbühler Alpen

Glück kann so einfach sein: Zu viert auf eine Hütte fahren. Einheizen & Kochen. Den Abend wegerzählen. Zwischendurch einschlafen beim Knistern des brennenden Holzes in dem alten Ofen.

Spät in der Nacht vor die Tür treten. Am Himmel abertausende Sterne, die hier viel heller erscheinen als in der Großstadt. Der Mond voll, groß, leuchtend. Das Licht reflektiert von der Schneedecke rund um die Hütte. Stille.

Lange Stunden im warmen Schlafsack. Tiefer Schlaf.

Morgens strahlend blauer Himmel. Ein gemütliches Frühstück, bei dem Tee und Kaffee, Brötchen und Kuchen um die Wette duften.

Dann Aufbruch: Eine große Tour zum höchsten Berg ringsum. Drüben, auf der anderen Seite des Tals erhebt er sich. Dorthin geht’s auf Schneeschuhen. Mal durch Pulverschnee, mal durch schweres Weiß. Mal fast wie auf der Oberfläche schwebend, mal tief einbrechend. Anfangs selbst spurend; später die Spur von einem oder auch mal mehreren Skitourengehern weiter aufbrechend.

Spätwinter in den Kitzbühler Alpen (2)

Sonnige Almen wechseln tief verschneite Wälder ab. Schon lange gegangen. Doch das Ziel noch in weiter Ferne. Zwischendurch immer wieder Zweifel, ob’s heute konditionell mit dem Gipfel überhaupt was wird. Merke: Schwerer Schnee schlaucht!

Ein weiteres Waldstück, dann endlich: Die letzten 200 Höhenmeter vor der Nase. Eine fast trotzige Reaktion: Ja, soviel Kraft muss sein. Da geht’s noch hoch. Das Wetter könnte kaum besser sein. Es ist erst früh am Nachmittag. Also auf! Die Strecke bis zum Gipfel wird mental in viele kleine Abschnitte unterteilt. Schritt für Schritt, Meter um Meter geht’s voran. Immer wieder stehenbleiben. Durchatmen.

Und wieder einmal: Plötzlich das Gipfelkreuz schneller erreicht als gedacht. Jegliche Anstrengung sofort vergessen. Sich in die Arme fallen. Weil dieses gemeinsame Ankommen so wunderbar ist. Weil diese beiden inneren Schweinehunde überwunden sind.

Spätwinter in den Kitzbühler Alpen (8)

Runter vom Berg wohl mit der selben Freude wie die Skitourengeher zeitiger am Tag. Mit unseren Schneeschuhen nun voller Übermut ihre Abfahrts-Schwünge ausgehend. Entspannt. Zufrieden. Hier und jetzt.

Acht Stunden nach dem Aufbruch vor der wettergegerbten Hütte empfangen werden. Gemeinsam ein Tourenbier trinken. Glück kann so einfach sein.

 

 

  1. Pingback: Monatsrückblick März 2015 - Gipfelglück

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